Im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Bevölkerung seit Jahrzehnten Gewalt und Terror ausgesetzt. Die methodistischen Gemeinden und auch andere Kirchen versuchen einen Beitrag zu leisten, um Konflikte zu transformieren. Michel Kizibisha, Radiojournalist und Projektkoordinator für die Methodistenkirche in Ostkongo, meint, dass die Kirchen eine enorm wichtige Rolle in der Friedensförderung innehätten. Die Kirche könne zwischen Gemeinschaften, die miteinander in Konflikt stehen, Verbindungsräume schaffen und sei damit ein grosser Multiplikator für die Friedensbotschaften.
Trotz sehr schwierigen Bedingungen konnte das überkonfessionelle Projekt «mit Frauen ist Frieden möglich» die Sensibilisierungskampagne in der Region Uvira, die stark unter der Gewalt von bewaffneten Gruppen leidet, weiterführen. In ihren Liedern und Sketches werden Gewaltsituationen aufgenommen, die den Alltag der Bevölkerung beeinträchtigen. Besonders wird auch die Gewalt an Frauen thematisiert. Insgesamt konnten durch die Sensibilisierungskampagne über 1000 Menschen erreicht werden. Zum ersten Mal fand ein von der Methodistenkirche organisiertes interreligiöses Friedensseminar statt, an dem rund 30 Personen aus verschiedenen Religionsgemeinschaften und verschiedenen christlichen Denominationen teilgenommen haben.
Armut, Konflikte und Gewalt gefährden Frauen am meisten. Frauen, die oft eine geringere Chance haben, eine Ausbildung zu absolvieren als Männer, sind besonders gefährdet. Dr. Marie- Claire Manafundu Diandja, Ärztin und Gesundheitskoordinatorin, sieht in der Ausbildung von Frauen einen Schlüssel in der Friedensförderung. Sie sagt, dass das Sprichwort, wenn du eine Frau ausbildest, eine ganze Nation ausgebildet wird, sehr stark auf den Kongo zutreffe und deshalb auch viel mehr in die Ausbildung von Frauen investiert werden sollte. Ausgebildete Frauen hätten die Möglichkeit, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Manafundu Diandja meint, dass Frauen für die Lösung der Konflikte im Osten Kongos einen wichtigen Beitrag leisten könnten, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten. Für ein von ihr initiiertes Projekt konnte Connexio einen Beitrag leisten, sodass 74 Frauen lesen und schreiben lernen konnten.
Die Mapuche sind die grösste indigene Bevölkerungsgruppe in Chile, und gleichzeitig gehören sie zu den ärmsten Menschen innerhalb der chilenischen Bevölkerung. In der Region Temuco sind überproportional viele COVID-19 Todesfälle zu beklagen. Die Mapuche Bevölkerungsgruppen kämpfen seit vielen Jahren um Anerkennung ihrer Rechte und für eine bessere Repräsentation in Politik und Gesellschaft. Jaime Medina Cárdenas, Koordinator des Dialog- und Friedensförderungsprojekts in der Temuco- Region, sagt, dass die Methodistenkirche in Chile von grundlegender Bedeutung für die indigene Bevölkerungsgruppe der Mapuche sei. Die Zusammenarbeit sei wichtig, um in der chilenischen Gesellschaft eine Stimme zu haben. Cárdenas nimmt auch den chilenischen Staat in die Pflicht. Die Methodistenkirche sei 1989 Zeuge bei der Ausarbeitung einer neuen Vereinbarung zwischen dem Staat und der chilenischen Bevölkerung gewesen. 30 Jahre später seien von den vom Staat gemachten Versprechen noch lange nicht alle umgesetzt.
Die Pandemie hat die Arbeit des interdisziplinären Projektteams stark beeinträchtig. Viele Aktivitäten waren auf die Begegnung mit den beteiligten Personen ausgerichtet. Das Team entwickelte neue, kreative Ideen, wie es den Dialog und das Gespräch aufrechterhalten konnte. Unter anderem wurden Programminhalte für das Radio entwickelt, das bis zu 200 000 Menschen erreichen konnte.
Seit vielen Jahren kämpfen die indigenen Bevölkerungsgruppen der Mapuche um Anerkennung ihrer Rechte.