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Eine Geburtstagstorte für den neuen Distrikt Amazónico in Bolivien

24. Februar 2022

Am 12. und 13. Februar 2022 feierte der Distrikt Amazónico der Methodistenkirche in Bolivien seinen ersten Geburtstag. Dazu gehörten Workshops für die Verantwortlichen, eine Segnungsfeier und ein farbenfrohes Tortenbüffet. Und jede Familie erhielt einige Küken geschenkt.

Im Jahre 1995 wurde im Departement Pando, das an Brasilien und Peru angrenzt, eine erste methodistische Gemeinde gegründet. In dem tropischen Gebiet entstanden über die Jahre zehn Kirchgemeinden, die im Jahr 2021 zu einem eigenen Distrikt wurden. Dieser neue Distrikt Amazónico wurde nun ein Jahr alt – Grund genug für eine Geburtstagfeier. Auch Monika und David Brenner waren dazu eingeladen und wirkten mit. Sie koordinieren in Bolivien die Arbeit von Connexio hope und Connexio develop, den Organisationen für kirchliche Zusammenarbeit und Entwicklungszusammenarbeit der Methodist:innen.

Leiterschaft und Sonntagsschule

Die Verantwortlichen in den Gemeinden und im neuen Distrikt lernten in verschiedenen Workshops Neues für ihre Leitungsarbeit. Zu den Themen gehörten Leiterschaft, Selbstwertgefühl und Entscheidungen treffen. Raúl Condori, Leiter des landwirtschaftlichen Entwicklungsdienstes der Kirche, erläuterte den Unterschied zwischen säkularer und christlicher Leiterschaft und welches die Rolle der Laien innerhalb der Methodistenkirche in Bolivien ist. Fidel Ticona aus der Bildungsabteilung erklärte, was kognitive und emotionale Intelligenz ist und wie sich diese ausdrücken. Monika Brenner, die ausgebildete Lehrerin ist, wurde gebeten, den Sonntagsschullehrerinnen etwas über die Methodik des Unterrichtens zu erzählen. Interessant fand sie, dass diese Frauen jetzt dann erst mit dem Unterrichten beginnen werden.

Segen und Torte für alle

Der Gottesdienst fand in Cobija, in der offenen Halle des Instituto Americano statt. Dies ist eine Schule, die der Methodistenkirche in Bolivien gehört. Weil verschiedene Personen neu in ein Amt gewählt wurden, wurde zu Beginn nochmals genau erklärt, was die einzelnen Ämter beinhalten. Zum Segensgebet durften dann alle nach vorne kommen und sich persönlich segnen lassen. Nach dem Gottesdienst präsentierte sich jede der zehn Gemeinden einzeln, indem sie zwei Lieder sang. Das bedeutete, dass es um einiges länger ging, bis das ersehnte Mittagessen serviert wurde. Für Monika und David Brenner ist klar, dass das Singen der Lieder für die Gemeinden ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung ist. Weil an einem Geburtstag das traditionelle Tortenbuffet nie fehlen darf, gehörte es hier selbstverständlich dazu, auch wenn das Geburtstagskind ein Distrikt ist.

Küken als Geschenk

Als beschenkender Abschluss übergab Raúl Condori Küken an die Kirchenpräsident:innen der zehn Gemeinden. Diese sind dafür verantwortlich, die Küken an die Familien in ihren Gemeinden zu verteilen. In der Kirche gibt es die unveränderbare Tradition, dass bei einem Nothilfeprojekt immer alle profitieren dürfen. Auch David Brenner durfte symbolisch eine Kiste mit Küken überreichen, weil diese Aktion Teil eines Nothilfeprojektes von Connexio develop war. Alle Küken wurden vor Ort gekauft und sie sind alle geimpft. Normalerweise kostet ein Küken 5 Bolivianos, das entspricht etwa 70 Rappen. Weil der Distrikt jedoch seinen Geburtstag feierte, waren sie ein Geschenk der Nationalkirche.

Freude und Erleichterung

In der Region um Cobija ist es wiederholt zu Überschwemmungen gekommen, welche die Pflanzungen der Familien beeinträchtigen. Durch den Klimawandel treten diese Phänomene häufiger auf und verursachen grössere Schäden. David Brenner stellt fest: «Wir spürten bei allen Empfängerfamilien eine grosse Dankbarkeit und in den Gesichtern nahm ich eine Mischung aus Freude und Erleichterung wahr.» Die Küken werden von den einzelnen Familien gepflegt werden. Es gibt im Distrikt mehrere Bauern, die gut über die Haltung und Pflege der Tiere Bescheid wissen und die Familien beraten können. Eine Frau, die ihre Küken in einem Katzenkörbchen unterbrachte, meinte: «Ich werde später die Eier verkaufen, um so Einnahmen zu generieren.»

 

Text: Monika und David Brenner, Nicole Gutknecht // Bild: Monika Brenner

 


So helfen Sie mit:

Connexio hope und Connexio develop unterstützen die Methodistenkirche in Bolivien mit finanziellen Beiträgen und dem Einsatz von Monika und David Brenner.

Spenden können einbezahlt werden:
Für kirchliche Projekte: Connexio hope, Zürich, CH09 0900 0000 1574 7657 4
Für Nothilfe- und Entwicklungsprojekte: Connexio develop, Zürich, CH44 0900 0000 1574 7157 9